Jüdische Geschichte Wolfenbüttel
Die Familie Samson in Wolfenbüttel
Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Wolfenbüttel und der Familie Samson begann 1697, als Marcus Gumpel Fulda ben Mose einen Schutzbrief erhielt, der ihm die Ansiedlung in Wolfenbüttel gestattete.
Als Hofagent des Herzogs sicherte Marcus Gumpel Fulda in den folgenden Jahren die Finanzierung des Hofes und des Herzogtums und erhielt für seine Verdienste bereits 1706 einen Schutzbrief auf Lebenszeit.
Zwei seiner Söhne, Meyer Gumpel und Samson Gumpel, der Stammvater der Familie Samson, waren ebenfalls als Hoflieferanten und Hofbankiers für den Herzog tätig. Der Zuzug weiterer Juden war abhängig von der Erlaubnis des Herzogs, ebenso das Bleiberecht für erwachsene Kinder.
Mit Unterstützung der Familie Samson konnten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts weitere Familien dauerhaft in Wolfenbüttel niederlassen, darunter ein Rabbiner und ein Schächter.
Durch ihre Stellung zum Hof mit Privilegien ausgestattet, konnten die Familienmitglieder mit Genehmigung Häuser und Grundstücke erwerben und mit der Zeit alle notwendigen Einrichtungen des jüdischen Lebens etablieren. Gottesdienste fanden in Räumen von Privathäusern statt, bis Philipp Samson 1781 eine Synagoge im Hinterhaus der Harzstraße 12 einrichtete, wo sich auch eine Mikwe befand. Dank Marcus Gumpel Fulda hatte die Gemeinde ab 1724 ihren eigenen Friedhof vor der Stadt.
Die Söhne Samson Gumpels, Herz Samson und Philipp Samson, setzten die Tätigkeit als Hofbankiers des Herzogs in der nunmehr dritten Generation fort, Herz in Braun schweig, Philipp in Wolfenbüttel. Mit ihren Stiftungen legten sie den Grund für Wolfenbüttel als ein Zentrum jüdischer Erziehung.