Samuel Meyer Ehrenberg
(Samuel Meyer)
Direktor der Samsonschule von 1807 bis 1846
Der noch lange nach seinem Tod hochverehrte Inspektor der Samsonschule wurde am 16. Oktober 1773 als Samuel Meyer im benachbarten Braunschweig geboren. Die Patenschaft des Kindes übernahm der herzogliche Kammeragent Herz Samson und begründete so die lebenslange Bindung an die Familie Samson.
Seinen ersten Unterricht in religiösen Schriften und Hebräisch erhielt Samuel Meyer von Vater Meyer Halle, Grundlagen im deutschen Schreiben und Rechnen vermittelte eine im Haus gelegenen christliche Privatschule dem unangemeldeten Zuhörer. Nach weiteren religiösen Studien, die von Herz Samson abgeprüft und später auch bezahlt wurden, bekam er 1789 auf dessen Empfehlung eine Freistelle am Bet ha‑Midrasch des Philipp Samson in Wolfenbüttel, wo er bis 1794 lernte.
Da das Geld der Familie nicht für weitere Studien ausreichte, musste Samuel Meyer als Hauslehrer seinen Unterhalt verdienen, wobei er jede Gelegenheit zur Weiterbildung nutzte und sich unter anderem mit Französisch und Buchhaltung beschäftigte.
1797 engagierte Philipp Samson ihn als Hauslehrer für seinen Neffen in Hannover. Im Zuge der Reformierung der Samsonschen Stiftungen zur Samson’schen Freischule nach dem Tod Philipp Samsons 1805 boten die Erben Samuel Meyer an, die Direktion zu übernehmen und einen modernen Erziehungsplan zu entwerfen.
Am 5. April 1807 trat Samuel Meyer in seinem ehemaligen Schulhaus sein neues Amt an und legte dort den Grundstein für den guten Ruf der Samsonschule. Sein reformierter Lehrplan brachte die Ideen der Aufklärung und weltliche Bildung in die Schulstube und ebnete den Schülern den Weg in die bürgerliche deutsche Gesellschaft.
Erst 1846 zog sich Samuel Meyer Ehrenberg als Inspektor zurück, gab aber weiterhin einzelne Stunden und widmete sich geschichtlichen und sprachwissenschaftlichen Studien. Er starb 1853; sein Grab findet sich auf dem jüdischen Friedhof Wolfenbüttel. Sein Wirken, das er noch 1823 anzweifelte, reichte weit über den damaligen Zeitgeist hinaus und beeinflusste viele Schülergenerationen.