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Dr. Salo Adler

Lehrer an der Samsonschule: 1. Januar 1970 - 1. Januar 1970

geboren: 1857 Ratibor [Racibórz]

gestorben: 1919 Frankfurt am Main


Salo Adler wurde in Ratibor, Oberschlesien, geboren. Nach dem Abitur am Königlichen Gymnasium in seiner Heimatstadt im Jahr 1876 studierte er Geschichte, Geographie und Germanistik an der Universität Breslau.

Von 1879 bis 1882 war Adler Lehrer an der Samsonschule in Wolfenbüttel, einer traditionsreichen jüdischen Bildungsanstalt mit überregionaler Ausstrahlung. Dort unterrichtete er nach seinen Studienfächern und verfasste zugleich seine Dissertation über Herzog Welf VI., mit der er 1880 an der Universität Göttingen zum Dr. phil. promoviert wurde. Die Jahre in Wolfenbüttel markierten den Beginn seiner pädagogischen Laufbahn und stellten den Übergang von der akademischen Ausbildung in den praktischen Schuldienst dar.

Nach dem Ende seiner Wolfenbütteler Tätigkeit trat Adler als Volontär in das Königliche Gymnasium in Schneidemühl ein, wo er 1885 eine feste Anstellung erhielt. 1890 wechselte er nach Berlin an das israelitische Mädchengymnasium, zunächst als stellvertretender Leiter, ab 1892 als Rektor.

Im Jahr 1900 wurde Adler Direktor des Philanthropin in Frankfurt am Main, der bedeutendsten jüdischen Schule der Stadt. Während seiner fast zwanzigjährigen Amtszeit modernisierte er die Institution, leitete den Ausbau zur Vollanstalt, initiierte Schulneubauten und setzte Impulse für eine stärkere Rückbindung an jüdische Traditionen. Zum 100-jährigen Jubiläum 1904 gab er die Festschrift des Philanthropin heraus.

Salo Adler starb am 26. Februar 1919 in Frankfurt am Main. Mit seiner Arbeit an der Samsonschule, am Berliner Mädchengymnasium und besonders am Philanthropin prägte er maßgeblich das jüdische Schulwesen im Deutschen Kaiserreich.

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